Wissenswertes über Judo



erfolgreiche Kämpfer, auch Ich bin dabei (Mitte hinten)Judokampfsituation Judo ist vom Japaner Jigoro Kano aus dem Jui-Jitsu Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt worden. Judo setzt sich aus den beiden japanischen Begriffen "Ju" und "Do" zusammen, dabei steht Ju für "sanft" und Do für "Weg". Judo unterscheidet sich im wesentlichen vom Jui-Jutsu dadurch, dass alle gefährlichen Griffe, Hebel und Würfe verboten sind.
Ziel ist es die Kraft des Gegners für sich auszunutzen, was sich auch aus den beiden Begriffen ergibt. So soll man nicht gegen die Kraft des Anderen ankämpfen, sondern diese weiterführen, z.B. durch einen Wurf in die Richtung die der Angreifer/Partner sich schon bewegt. Im Judo unterscheidet man grundsätzlich zwischen Stand- und Bodentechniken. Im Stand gibt es die verschiedensten Wurfarten. So unterscheidet man zwischen Schulter-, Hand-, Hüft-, Bein- und Fusswürfen.
Falls ein Wurf nicht erfolgreich ausgeführt wurde, wird im Boden weitergekämpft. Hier unterscheidet man zwischen Halte-, Würge- und Hebelgriffen, die den Partner zur Aufgabe durch abklopfen zwingen sollen.
Gekämpft wird normalerweise auf einer grünen Mattenfläche von 14x14 m, die eigentliche Kampffläche ist jedoch nur 10x10 m gross, und ist durch rote Matten abgegrenzt. Ausnahmen in der Grösse sind möglich. Gekämpft wird bei den Erwachsenen 5 Minuten, bei den Kindern gelten kürzere Zeiten. Es wird normalerweise in Gewichtsklassen und bei Kindern zudem in Altersklassen aufgeteilt. Somit ist sichergestellt, dass man nicht gegen zu schwere Gegner kämpfen muss.
Zur Unterscheidung im Wettkampf wird ein zusätzlicher Gürtel in der Farbe rot oder Weiss angelegt, damit man die Judokas besser unterscheiden kann. Seit einiger Zeit ist es auch möglich einen blauen Judogie, statt den roten Zusatzgürtel anzuziehen. Hier entfallen dann die Zusatzgürtel. Den Kampfanzug den ein Judoka (Judosportler) an hat, nennt man Judogie und besteht aus reissfestem Baumwollmaterial und unterteilt sich in Kimono (Jacke) und dem Zubon (Hose). Zusätzlich gibt es noch die Gürtel (Obi genannt). An den Gürtelfarben ernkennt man die Prüfungen die ein Judoka schon abgelegt hat. Für die einzelnen Prüfungen muss man bestimmte Würfe, Hebel, Würge- und Haltegriffe aus verschiedenen Situationen demonstrieren.

Hier findest du jede Menge Bilder. Hier noch Übersetzungen von Judobegriffen aus dem Japanischem ins Deutsche sortiert von A-Z:

A
Age: heben, anheben
Aide: Abstand, Distanz
Ashi: Fuss, Bein
Ashi-Waza: Fusswurf
Awasete: zusammengenommen oder -gesetzt

B
Barai/Harai: Fegen
Basami: Schere
Bu: Krieg, tapferer Krieger
Budogie: Anzug
Budo: Oberbegriff für alle japanische Kampfsportarten
Budokan: Sporthalle in Tokio
Bushido: Ehrenkodex der Samurai

C
Chui: mittlere Bestrafung im Wettkampf, der Gegner erhält Yuko-Wertung

D
Dan: Meistergrad (schwarzer Gürtel oder höher)
Daoshi: umwerfen oder umstossen
De: herauskommen, vorkommen,vorwärts, von sich weg
De-Ashi-Barai: Fussfeger, der nach vorne kommenden Fuss wird gefegt
Do: Weg, Grundsatz, Lehre, Prinzip
Do-Jime: Beinschere
Dojo: Übungsort (Halle, in der Budosport ausgeführt wird)
Dori: greifen, nehmen

E
Eri: Kragen

F
Fumi: treten, stampfen, hineintreten
Fumi-Komi: eindrehen, hineindrehen
Fusen-Sho: kampfloser Sieger, Gegner gibt vor Kampfbeginn auf

G
Gachi: Sieg
Gaeshi: Konterwurf, Gegentechnik, Gegenangriff
Gake: Bein- oder Fusseinhänger
Garami: Beugehebel
Gari: Sichelwurf, ein belastetes Bein wegziehen
Gatame: Haltegriff
Geiko: Übungsform, Training
Gi: Kurzform für Budo-Anzug
Goshi/Koshi: Hüfte
Gokyu: bezeichnet die 40 Grundwürfe des Kodokan
Guruma: Rad
Gyaku: umgekehrt

H
Hadaka: frei, nackt
Hajime: Zeichen für den Kampfbeginn
Hane: Sprung
Hansoku-Make: Disqualifikation im Wettkampf
Hantei: Bewertung, Entscheidung
Hara: Körpermitte
Harai: fegen
Harai-Goshi: Hüftfegen
Harakiri: rituelle Selbsttötung eines japanischen Samurai
Hidari: links
Hikiwake: ein Unentschieden im Wettkampf
Hikkomi: ziehen, z.B. in die Bodenlage
Hikkomi-Gaeshi: nicht bewertete Übergänge in den Bodenkampf
Hishigi: Hebel
Hiza: Knie
Hiza-Guruma: Knierad (Wurf)
Hiza-Maki: Fortbewegung auf den Knien
Hon: Grund- oder Hauptform eines Griffes
Hon-Kesa-Gatame: Schärpen-Haltegriff

I
Idori: sitzend oder kniend auszuführende Technik
Ippon: Punktsieg, vorzeitiger Sieg im Judo
Ippon-Seoi-Nage: Schulterwurf

J
Jama: Berg
Jime: würgen oder zusammendrücken
Ju: sanft, nachgebend
Jogai: innerhalb (Kampfrichterkommando)
Jonai: ausserhalb (Kampfrichterkommando)
Judo: "sanfter Weg" setzt sich aus "Ju" und "Do" zusammen
Judogi: Judoanzug
Judoka: Judokämpfer/in
Juji: Kreuz, über Kreuz, quer
Juji-Gatame: Kreuzhebel

K
Kachi: Sieg, siegen, gewinnen
Kaeshi: Gegenwurf
Kaeshi-Waza: Gegenwurf
Kagato: Ferse
Kakari-Geiko: Belastungstraining
Kake: Wurfausführung
Kami: vom Kopf her, oberhalb
Kami-Shiho-Gatame: Kopfvierer (Haltegriff)
Kamiza/Joseki: Ehrensitz
Kansetsu: Gelenk
Kansetsu-Waza: Gelenkhebel
Kata: Schulter, Zeremonie
Kata-Ha: Körperseite
Katame: unbeweglich machen
Katame-Waza: Grifftechnik
Kata-Te: einhändig
Keiko: Training, Übungsform
Keikoku: hohe Bestrafung im Judowettkampf, Gegner erhält Waza-ari
Kenka-Yotsu: gleiche Auslage (Rechts- gegen Linkskämpfer)
Kesa: Schärpe
Ki: Techniken
Kiai: Kampfschrei, Kampfansage
Kinsa: kleinster Vorteil im Judowettkampf, wird nicht angezeigt
Ko: klein
Kodokan: Schule von Judogründer Jigoro-Kano
Koka: kleinste Wertung im Judo Wettkampf
Komi: hineingehen, nach innen drehen
Koshi: Hüfte
Koshi-Waza: Hüfttechniken
Koshi-Guruma: Hüftwurf
Ko-Soto-Gake: kleines Einhängen (Aussen)
Ko-Uchi-Barai: kleines Innenfegen
Ko-Uchi-Gari: kleine Innensichel
Kubi: Nacken
Kumi: nehmen oder greifen
Kumi-Kata: Greiftechniken
Kuzure: Variante, Abart
Kuzushi: Gleichgewicht brechen
Kyo: Gruppe, Lektion oder Abschnitt
Kyu: Schülergrad (Gürtelfarben Weiss - Braun)

M
Ma: gerade
Mae: vorwärts,vorne
Mae-Ukemi: Fallübung vorwärts
Mate: Kampfunterbrechung (Kommando des Kampfrichter)
Maitta: Aufgabe, Gegner gewinnt den Kampf
Maki: rollen, drehen
Maki-Komi: fallen und mitdrehen
Ma-Sutemi-Waza: Selbstfalltechnik auf den Rücken
Mata: Schenkel
Mate: warten
Migi: Rechts
Mokuso: Augen schliessen, Konzentration im Judositz
Morote: beide Hände
Mune: Brust, Oberkörper
Mune-Gatame: Oberkörper-Haltegriff, Variante des Yoko-Shio-Gatame

N
Nage: werfen
Nage-Komi: Würfe üben
Nage-No-Kata: Form des Werfens
Nageru: Wurf
Nami: normal, gewöhnlich
Ne: Bodenlage
Ne-Waza: Bodenkampf

O
O: gross
Obi: Gürtel
O-Goshi: grosser Hüftwurf
Okuri: beide, zwei
Osae: halten
Osae-Komi: Haltegriff gehalten (Kampfrichterkommando)
Osae-Komi-Tokeda: Haltegriff gelöst (Kampfricherkommando)
Osae-Komi-Waza: Haltegriffe
O-Soto-Gari: grosse Aussensichel (Wurf)
O-Soto-Otoshi: grosser Aussensturz (Wurf)
Oten: umkippen
Oten-Gatame: eine Variantion des Juji-Gatame
Otoshi: stürzen, fallen
O-Uchi-Barai: grosser Fussfeger von innen
O-Uchi-Gari: Grosse Innensichel

R
Randori: Übungskampf
Reshu: Übung
Rei: Gruss im Judo
Ryo: beide
Ryo-Te: zwei Hände
Ryu: Stil oder Richtung

S
Sabaki: drehen, ausweichen, verteidigen
Samurai: Kriegerkaste
Sankaku: Dreieck
Sasae: stoppen, halten
Sasaeru: stützen, halten
Sasae-Tsuri-Komi-Ashi: Fussstoppwurf
Se: Rücken
Sensei: Meister, Lehrer
Seoi: Rücken, Schulter
Seoi-Nage: Schulterwurf
Shiai: Wettkampf
Shido: Kleinste Bestrafung im Judowettkampf, Gegner erhält Koka
Shihan: Grossmeister
Shiho: vier Ecken, von allen Seiten
Shime: würgen, zusammenpressen
Shisei: Körperhaltung
Shintai: Körperbewegung, Taktik des Angriffs
Shizen-Tai: natürliche Grundstellung
Sode: Ärmel
Sogo-Gachi: Sieg durch zwei halbe Punkte
Sono-Mama: Nicht bewegen (Kampfrichterkommando)
Sore-Made: Kampfende (Kampfrichteransage)
Soto: aussen
Sukui: Schaufel
Sumi: Ecke, Winkel, Kniekehle
Sutemi-Waza: Selbstfalltechniken

T
Tachi-Waza: Standtechniken
Tai: Körper
Tai-Otoshi: Körpersturzwurf
Tai-Sabaki: Körperdrehung
Tanden: Verteidigung durch vorschieben der Hüfte
Tandoku-Renshu: Üben ohne Partner
Tani: Tal
Tatami: Judomatte
Tate: vertikal oder senkrecht
Tate-Shio-Gatame: Reitvierer (Haltegriff)
Taoshi: umstossen, umwerfen
Te: Hand
Te-Waza: Handwürfe
Tomoe: Bogen, gebogener Winkel
Toketa: Haltegriff gelöst (Kampfrichterkommando)
Tori: Angreifer, der die Technik auführt
Tsugi-Ashi: Nachstellschritte
Tsukuri: Wurfansatz, Vorbereitung zum Wurf
Tsuri: Hebezug
Tsuri-Ashi: beim gehen mit den Fusssohlen schleifen
Tsuri-Komi: heranziehen des Partners
Tsuri-Komi-Goshi: Hebezughüftwurf

U
Uchi: innen
Uchi-Komi: spezielle Trainingsform, Wurf ansetzen ohne zu werfen
Uchi-Komi-Geiko: Wurfeindrehübung mit mehrfacher Wiederholung
Ude: Arm
Ude-Kansetsu-Waza: Armhebel
Ude-Garami: Armbeugehebel
Uke: der Partner der geworfen wird
Ukemi: Fallübung
Uki: schweben
Ushiro: rückwärts, hinten
Ushiro-Ukemi: Fallübung rückwärts
Utsuri: überwechseln, ändern

W
Waki: Körperseite
Waza: Techniken
Waza-Ari: Halber Punkt im Judokampf (Kampfrichterkommando)
Waza-Ari awasete Ippon: zwei halbe Punkte , ergeben zusammen Ippon

Y
Yakosoku-Geiko: Üben nach Vereinbahrung
Yama: Berg
Yoko: Seite, seitlich
Yoko-Shiho-Gatame: Seitvierer (Haltegriff)
Yoko-Sutemi-Waza: Selbstfalltechnik auf die Seite
Yoshi: weiterkämpfen nach Sono-Mama (Kampfrichterkommando)
Yuko: mittlere Wertung im Judokampf (Kampfrichterkommando)

Z
Za: Sitz
Za-Rei: Verbeugen im Kien
Zori: Sandalen

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